Rohmilch – A2/A2

Zusammensetzung der Milch im Allgemeinen

Kuhmilch besteht aus ca. 87 Prozent Wasser, 4,9 Prozent Laktose, 3,7 Prozent Neutralfetten, 3,6 Prozent Eiweiß und aus ca. 0,8 Prozent Mineralstoffen wie Calcium, Eisen, Natrium, Kalium, Magnesium und vielen weiteren Vitaminen. Die in der Milch enthaltenen Eiweiße sind Kasein, Albumin und Globulin. Dabei liegen rund 80 Prozent der Milchproteine als Kaseine vor und werden in α-, β-, γ- und κ-Kasein unterteilt.

 

Das Besondere – „A2-Milch“

Die Bezeichnungen A2 oder A1 beziehen sich auf die chemische Zusammensetzung der β-Kaseine im Eiweißanteil der Milch. Der besondere Unterschied liegt in der Abweichung des Beta-Kaseins. Bei der A2-Milch handelt es um eine unveränderte Variante der natürlichen Vollmilch. A2 steht dabei für den Genotyp der B-Kaseinvariante A2/A2. Wo bei einem A1-Kasein die Aminosäure Histidin in der Aminosäurenkette sitzt, ist bei der A2-Variante die Aminosäure Prolin zu finden.

Im Laufe der Zeit der Evolution und auch in Verbindung mit intensiver Züchtung von Rindern entwickelte sich eine Punktmutation, die sogenannte A1 Variante.

 

Was ist das Besondere an A2-Milch?

Milch im Kühlregal enthält meistens eine Mischung aus Milch mit A1 und A2 Betakaseine.

Diese unterschiedliche Zusammensetzung hat Auswirkungen darauf, wie die Milch verdaut wird. Aus der Kasein-Variante A1 kann während der Verdauung und auch während der Fermentation zu Joghurt und Käse ein spezielles Peptid (Betacasomorphin-7, kurz BCM7) mit bioaktiver Wirkung entstehen. Bei der A2 hingegen entsteht dieses Peptid nicht. Insbesondere soll es daran liegen, dass während der Verdauung von A1-Kasein möglicherweise mehr BCM-7 (Beta-Casomorphin-7) freigesetzt wird als bei der A2-Variante.

Mit einem DNA Test lässt sich feststellen, welche Variante des Betakaseins die Kuh produzieren.

 

Die sogenannte A2-Milch soll daher für Menschen mit Laktoseintoleranz verträglicher sein. Insbesondere soll es daran liegen, dass während der Verdauung von A1-Kasein möglicherweise mehr BCM-7 (Beta-Casomorphin-7) freigesetzt wird als bei der A2-Variante.

Erfahrungen aus der Praxis und auch Berichte von Menschen mit Laktoseintoleranz, zeigen eine bessere Verträglichkeit von A2-Milch.

Laktoseintoleranz oder A1-Unverträglichkeit?

(Quelle www.br.de)

 

Manche Menschen vertragen das Peptid nicht, das bei der Verdauung von A1-Milch entsteht. Sie bekommen Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Durchfall und Ähnliches. Bisher wird jedoch sehr selten auf A1-Unverträglichkeit getestet. Meistens geht man bei diesen Symptomen von einer Laktoseintoleranz aus. Es kann also sein, dass viele Laktose-intolerante Menschen nur auf das A1 reagieren und nicht auf die Laktose in der Milch.

 

Allerdings ist der Laktose-Gehalt in A2-Milch genauso hoch wie in A1-Milch. Leider gibt es bisher gibt es noch keine verlässlichen Studien, die belegen, dass A2-Milch verträglicher ist als herkömmliche Milch.